TERRITORIALES MUSEUM
Neben dem Hauptsitz zählen auch mehrere Zweigstellen in verschiedenen Ortschaften des Tals zum Museum. Es handelt sich dabei um völkerkundlich und kulturell interessante, sanierte Gebäude: das venezianische Sägewerk in Penia und die Mühle in Pera.
Vor kurzem erst kamen zwei weitere Zweigstellen dazu, um die einzelnen Themenbereiche weiter vertiefen und völkerkundliche Sammlungen von besonderen Interesse didaktisch valorisieren zu können: Die Käseherstellung und Die Forstwirtschaft in San Giovanni di Fassa - Sèn Jan und Der Schieβstand in Campitello.
Anlässlich des Hundertjährigen Gedenktags an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde im Navalge Theater in Moena eine Ausstellung namens 1914-1918 „La Gran Vera“ eingerichtet. Der Erste Weltkrieg: Galicien, Dolomiten, Ergebnis einer umfassenden Zusammenarbeit zwischen Ämtern, Institutionen, Kulturverbänden und Freiwilligen.

Istituto Culturale Ladino “Majon di Fascegn” Museo Ladin de Fascia
Das Sägewerk
INFOs
La Sia - das Sägewerk
str. de Ciamp Trujan
Penia (Canazei)
Eintritt frei
Öffnungszeiten
vom 1. Juli bis 10. September
von Sonntag bis Freitag
(Samstag geschlossen)
10.00-12.00 / 16.00-19.00
Ansonsten
nach Vereinbarung
tel. +39.0462.760182
(während der Wintermonate ist das Haus nicht zugänglich)
La Sia - das Sägewerk
Die Sia von Penia ist das letzte, im Fassatal noch erhaltene, wasserbetriebene Sägewerk venezianischer Art. Sie ist seit dem 16. Jahrhundert belegt und steht heute mit der 1922 vom Zimmermann Giochelon aus Predazzo geschaffenen Struktur dar.
Im Zuge der Sanierung durch Giuseppe Longo aus Tesero von 1985-88 wurde die Anlage wieder voll betriebsfähig; so sind heute nicht nur Führungen an den Mechanismen in Betrieb möglich, sondern sie kann ganz nach Bedarf der Bewohner von Penia noch heute genutzt werden.
Die Mühle
INFO
L Molin - Die Mühle
str. Jumela - Pera
Sèn Jan di Fassa (TN)
Eintritt frei
Öffnungszeiten
vom 1. Juli bis 10. September
von Sonntag bis Freitag
(Samstag geschlossen)
10.00-12.00 / 16.00-19.00
Ansonsten
nach Vereinbarung
tel: +39.0462.764089 - 760182
L Molin - DIE MÜHLE
Die Mühle von Pèzol war seit dem 19. Jahrhundert in Besitz der Familie Rizzi (Salin) aus Pera; der komplexe, bis heute funktionierende Mahlmechanismus besteht aus zwei Mahlsteinen für Getreide sowie einem Mörser zum Zerstampfen von Gerste (pestin), die jeweils von drei großen, wasserbetriebenen Schaufelrädern angetrieben wurden.
Hier befinden sich neben einem primitiven System zum Zerstampfen der Gerste mit vertikaler Bewegung die Worfschaufel sowie die restliche Ausstattung des Müllers.
Die vom Handwerker Giuseppe Longo aus Tesero renovierte und 1983 eingeweihte Molin de Pèzol war die erste lokale Zweigstelle des Ladinischen Museums.
Die Käseherstellung
INFO
L Malghier - Die Käseherstellung
Caseificio Sociale Val di Fassa Mèlga de Fascia
str. Dolomites 233
38036 Sèn Jan di Fassa
Eintritt frei
Öffnungszeiten
vom 1. Juli bis 10. September
von Sonntag bis Freitag
(Samstag geschlossen)
16.00-19.00
Führungen
für Gruppen min. 15 pax nach Vereinbarung
tel +39.0462.760182
L Malghier - Die Käseherstellung
Die neue Zweigstelle in der Genossenschaftskäserei Val di Fassa - Mèlga de Fascia, ist der alteingesessenen Tradition der Tierhaltung und Käseherstellung gewidmet, die Jahrhunderte lang die wirtschaftliche Grundlage der Gemeinschaft Fassa waren.
Die Verarbeitung von Milch, Butter und Käse, die gemeinschaftliche Nutzung der Weiden und Almen über die Jahrhunderte hinweg, wird in Form von Gegenständen, Texten und Bildern veranschaulicht. Diese sind das Ergebnis aus dreißig Jahren volkskundlicher Arbeit des Ladinischen Kulturinstituts, und münden schließlich in den modernen Techniken der Käseherstellung, die in den großen Herstellungsräumen zu sehen sind.
Selbstverständlich ist auch eine Degustation der vielen verschiedenen Produkte im Verkaufsraum möglich.
Die Forstwirtschaft
INFOs
L Segat - Die Forstwirtschaft
Strada Ruf de Ruacia
località Meida
38036 Sèn Jan di Fassa (TN)
(dem Hotel Valacia gegenüber)
Eintritt frei
Öffnungszeiten
vom 1. Juli bis 10. September
von Sonntag bis Freitag
(Samstag geschlossen)
16.00-19.00
Öffnungszeiten und Führungen
bei den Bildungsdiensten des Ladinischen Museums
tel. +39 0462 760182
L Segat - Die Forstwirtschaft
Die neue lokale Zweigstelle „L Segat“ wurde als Ergänzung zu „La Sia“ in Penia mit deutlich didaktischer Ausrichtung geschaffen. Im Vordergrund steht vor allem der Vergleich zwischen traditionellen, wasserbetriebenen Sägewerken und modernen Holzbearbeitungstechniken, gleichzeitig liefert der Ort einen Überblick über sämtliche Produktionsbereich rund um die Forstwirtschaft.
Ausgehend von der Bedeutung der Waldnutzung für das Fassatal im Laufe der Jahrhunderte kann man die wichtigsten lokalen Holzarten kennenlernen und sich über die drei Berufe der primären Holzverarbeitung informieren: Holzfäller, Säger und Zimmermann.
Die verschiedenen Sektoren sind mit Texten, historischen Bildern, ethnographischen Gegenständen und Filmen aus dem in vielen Jahren zusammengetragenen Fundus des Ladinischen Kulturinstituts anschaulich illustriert. Besonders nennenswert die imposante Sammlung „Bepo und Jan Cherlo“ aus Moena, die aus einer Familie mit vier Generationen Zimmermännern kommen.
Jahren zusammengetragenen Fundus des Ladinischen Kulturinstituts anschaulich illustriert. Besonders nennenswert die imposante Sammlung „Bepo und Jan Cherlo“ aus Moena, die aus einer Familie mit vier Generationen Zimmermännern kommen.
Der erste Weltkrieg
INFO
Ausstellung
1914-1918 "La Gran Vera"
Theater Navalge, Moena (TN)
Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Führungen
Didaktisches Angebot zum Thema des Ersten Weltkriegs vom Bildungsdienst des Ladinischen Museums
didattica@istladin.net
tel. +39.0462.760182
Download der Broschüre mit dem didaktischen Angebot zum Thema des Ersten Weltkriegs
1914-1918 "la gran vera"
DER ERSTE WELTKRIEG: GALICIEN, DOLOMITEN
Zum Gedenken des Hundertsten Jahrestags des Ersten Weltkriegs haben die Gemeinde Moena, das Ladinische Kulturinstitut und der Kulturverein „Sul Fronte dei Ricordi“ (An der Erinnerungsfront) mit der Schirmherrschaft der Comun General de Fascia eine Ausstellung zum Thema “Erster Weltkrieg” organisiert, die das Kriegsgeschehen von der österreichisch-russischen Front (Galicien-Bucovina-Volina) bis zum Krieg im Hochgebirge in den Dolomiten des Fassa- und Fleimstals darstellt. Dabei geht es nicht nur um die Erinnerung an historische Ereignisse, sondern vor allem auch um ihre Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung.
Gegenstand der Ausstellung ist vor allem die ca. tausend Exponate umfassende Sammlung „Simonetti – Caimi“ mit über 20 historischen Uniformen, persönlichen Gegenständen, Fundstücken, Fotoalben, usw., die dem Muso Ladin de Fascia zur Verfügung gestellt wurde. Weitere Funde aus Privatbesitz runden die Ausstellung ab.
Die Ausstellung ist in vier Bereiche gegliedert (Galicien 1914, Der Schützengraben, Dolomiten 1915 und Guerra alla Guerra!, Krieg dem Krieg!) im Theater Navalge in Moena, wo man auf rund 500 m² Ausstellungsfläche anschauliche Dioramen, themenspezifische Schaukästen, Infotafeln, historische Bilder, Riesennachbildungen findet. Außerdem gibt es jedes Jahr eine temporäre Ausstellung zu einem spezifischen Thema: „Kunst und Standschützen“, „1916: Italiener, zum Angriff!“ und im Sommer 2017 „Richard Löwy, ein Jude in Moena“.
Ideatoren und Kuratoren der Ausstellung sind Michele Simonetti Federspiel und Mauro Caimi, beide ehrenamtliche Pfleger des Ladinischen Museums, zur Gestaltung leistete der Verein „Sul Fronte dei Ricordi“, der auch die Führungen an den Frontstandorten von Costabella, San Pellegrino und Bocche organisiert, einen unverzichtbaren Beitrag.
Der Schießstand
INFO
L Stònt - Der Schiessstand
str. Pent de Sera
Campitello di Fassa (TN)
Eintritt frei
Öffnungszeiten
vom 1. Juli bis 10. September
von Sonntag bis Freitag
(Samstag geschlossen)
16.00-19.00
Führungen
nur nach Vereinbarung
Info
Comune di Campitello
tel: +39 0462 750330
info@comune.campitellodifassa.tn.it
Museo Ladino di Fassa
museo@istladin.net
tel.+ 39.0462.760182
L Stònt - Der Schiessstand
In allen größeren Dörfern und Städten der alten Grafschaft Tirol gab es eine Einrichtung, wo die Männer den Umgang mit Schusswaffen und das Zielen erlernen bzw. üben konnten. Diese Einrichtung aus Holz oder Mauerwerk hatte eine große Öffnung, wodurch der Schütze, die in verschiedenen Entfernungen aufgestellten Zielscheiben, ins Visier nehmen konnte.
Der Geist und die Gesinnung der früheren freiwilligen Milizen, die zur Verteidigung der Tiroler Heimat aufgerufen waren und 1511 vom Kaiser legitimiert wurden, lebten in den freien Standschützenverbänden weiter, Scìzeres auf Ladinisch und “Bersaglieri immatricolati” auf Italienisch genannt.
Der kaiserlich-königliche Schießstand von Campitello, 1905 errichtet und bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs in Betrieb, ist als einziger im Tal bis heute erhalten geblieben.