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DIE LADINER DER DOLOMITEN

Die Ladiner bilden eine Volksgemeinschaft, die in fünf Tälern um das Sella-Massiv in den Dolomiten lebt. Noch heute wird dort eine Sprache gesprochen, deren Ursprünge weit zurückreichen. Trotz ihrer Unterschiede sind die Idiome aus Gröden, Badia, Fassa, Livinallongo und Ampezzo lokale Varianten ein und derselben Sprache, des Ladinischen, das innerhalb der romanischen bzw. neulateinischen Sprachen eine autonome Stellung einnimmt.

Das Ladinisch der Dolomiten (oder Mittelladinisch; ca. 30.000 Sprechende) bildet den Kern eines umfassenderen Sprachsystems, welches auch einen Teil des Kantons Graubünden (Schweiz), wo Romanisch (oder Westladinisch, ca. 40.000 Sprechende) gesprochen wird, und die Region Friaul mit Friaulisch (oder Ostladinisch, mehr als 700.000 Sprechende) einschließt. Diese drei Gebiete sind Rest, der von einem größeren romanischen Gebiet erhalten geblieben ist. Es erstreckte sich früher von den Rheinquellen bis zur Adria, wurde dann aber durch die Völkerwanderungen und sprachlichen Einflüsse der Bewohner der Po-Ebene und der venetischen Ebene begrenzt und aufgeteilt.

Die Rechtsordnung der Autonomen Region Trentino-Südtirol sichert den Ladinern als drittgrößte Sprachgruppe neben Deutsch und Italienisch ihren Schutz zu. Auch die nationale Gesetzgebung zählt die ladinische Bevölkerung zu den anerkannten sprachlichen Minderheiten der italienischen Verfassung gemäß den Grundsätzen aus Art. 3.

Trotz der verwaltungstechnischen Teilung sind Sprachbewusstsein und Zugehörigkeitsgefühl in den ladinischen Dolomiten tief verwurzelt und werden von einem dichten Netz aus Verbänden und Vereinigungen gestützt, zu denen in den letzten Jahrzehnten auch Forschungseinrichtungen und -zentren hinzu gekommen sind.

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